Ziel war es, den Jugendlichen Teamarbeit durch unterschiedliche Übungen vertraut zu machen. In der heutigen Arbeitswelt heißt Teamarbeit nicht nur mit den direkten Kollegen zusammenarbeiten zu können, sondern auch mit Menschen, die wir nicht so gut kennen, mit Kooperationspartnern, Menschen aus anderen Ländern und Kulturen sowie unterschiedlicher fachlicher Richtungen. Die Jugendlichen lösten Aufgaben in Gruppenarbeit und erlebten Kooperationssituationen zwischen zwei Teams.
Alter der Teilnehmenden: 12-15 Jahre
Toleranz, Respekt und Akzeptanz
Auftretende Konflikte sollten die Jugendlichen dabei als etwas Natürliches verstehen, lernen darüber zu diskutieren, nach passenden Lösungen zu suchen und Kompromisse zu finden. Die Teamarbeit sollte uns schließlich zu den Themenfeldern Toleranz, Respekt und Akzeptanz bringen und für Diskriminierungen im privaten und beruflichen Alltag sensibilisieren. Dabei sollten die Jugendlichen verstehen, dass auch in einer scheinbar diversen Gruppe ein Wir-Gefühl entstehen kann, wenn wir annehmen, dass sich unsere Identität aus ganz vielen verschiedenen Identitätsteilen zusammensetzt.
Der gemeinsame Austausch, Kennenlernen und Erlebnisse zu teilen stand – ganz im Sinne einer deutsch-polnischen Begegnung – die fünf Tage über natürlich im Mittelpunkt der Aktivitäten.
Kurz über die Methoden
In Form einer „Identitätszwiebel“ setzten sich die Jugendlichen anfangs mit ihren eigenen Zugehörigkeitsgefühlen auseinander. Die Übung fand in Einzelarbeit statt, die Ergebnisse durften die Teilnehmenden für sich behalten, sodass sie ihren Gedanken freien Lauf lassen konnten.
Im Anschluss versetzen Diskussionen im Plenum sowie Übungen und komplexere Kooperationsspiele („Brückenbau“) die Jugendlichen in die Lage, ihre eigene Lebenssituation zu reflektieren und nach Lösungsansätzen zu suchen.
Unterschiedliche Feedbackrunden, Warm-Ups und Methoden der Sprachanimation ergänzten das Programm und brachten abwechselnd Momente der Aktivierung, Spaß und Reflexion mit in den Ablauf.
Fazit
Es war interessant und bereichernd, mit einer Gruppe, die aus Jugendlichen unterschiedlichen Altersklassen bestand, zu arbeiten. Dies kann zum einen eine große Herausforderung für die Anleitung bedeuten, führte aber im vorliegenden Fall vielmehr dazu, dass sich die einen um die anderen kümmerten. Von Vorteil war, dass die jüngeren, polnischen Jugendlichen vertrauter mit der Umgebung waren und die Landessprache beherrschten. So konnten auch sie hin und wieder helfend und unterstützend zur Seite stehen.
Gemeinsam sind wir stark…
Die Jugendlichen haben gezeigt, wie einfach Inklusion gelingen kann. Nachdem bekannt geworden war, dass ein Junge mit Diabetes auf die Einhaltung bestimmter Essenszeiten angewiesen ist, trafen die Jugendlichen selbständig, ohne zu Zögern und einstimmig die Entscheidung, sich seinen Bedürfnissen anzupassen, um somit die Mahlzeiten gemeinsam einnehmen zu können.
- Projektort: MDSM Mikuszewo in Polen
- Projektzeitraum: 19.-23.09.2016
- Partnerbildungsstätte: HochDrei e.V.
- Schule DE: Oberschule am Park, Bremen
- Schule PL: Szkoła Podstawowa nr 2 w Luboniu