Für alle Schülerinnen und Schüler stellte der Austausch die erste Erfahrung an einer deutsch-polnischen Jugendbegegnung. Sie sollen sich geschlechter- und differenzsensibel begegnen und kennenlernen. Wichtig war dabei die gegenseitige Akzeptanz und das Erleben von Vielfalt als sozialer Wert. Diese Zielsetzung war die inhaltliche Begleitung der neuen Schulpartnerschaft. Alter der Teilnehmenden: 14-19 Jahre
An der Begegnung nahmen Jugendliche von Berufsschulen für Pflege aus dem ersten bzw. zweiten Berufsschuljahr teil.
Kurz über die Methodik
Methodisch wurde je nach Gruppenphase mit unterstützenden Integrationsspielen und Übungen gearbeitet, die in Kleingruppen aber auch im Plenarium stattfanden. Dabei stellte die eigene kreative Arbeit mit Fotografie den Kern für die Beschäftigung mit Identität und deren Vielfalt in Gruppen und Gesellschaft. Die Jugendlichen erlebten die positive Dynamik von Differenz, wenn sie sich einander zuwendeten und Fremd- und Selbstbilder kritisch reflektieren.
Die Auseinandersetzung mit den Berufsbildern in der Pflege lag ganz in der Hand der Jugendlichen. Dazu bereiteten sie kleine Inputs vor und tauschten sich gegenseitig aus.
So bereiteten die Jugendlichen aus Berlin eine Schulbesichtigung vor, welche sie eigenständig gestalteten und auf großes Interesse stoß. Ebenso bereiteten sie als gastgebende Gruppe eine interessante Stadtführung für die polnischen Jugendlichen vor.
Bewährt hat sich auch bei dieser Begegnung der Einsatz von Sprachanimation – hier findet spielerisch eine Integration der Gruppe statt und in der Gruppe vorhandene Sprachen, neben Deutsch und Polnisch, wurden sicht- bzw. hörbar.
Die Mischung von intensiver inhaltlicher Arbeit und dem gemeinsamen Entdecken der Heimatstadt der deutschen Jugendlichen zeigte sich als sehr gelungenes Programm, das sich für den ersten Austausch als geeignet erwies.
Wie wurde das Thema „berufliche Orientierung“ behandelt?
Der berufliche Aspekt wurde bei diesem Austausch vor allem durch die Jugendlichen selbst abgedeckt. Sie bereitetn kleine Präsentationen zu ihrer Ausbildung vor – die Inhalte und Struktur wählten sie selbstständig. Anschließend daran wurden diese den anderen Jugendlichen vorgestellt und sich über ihre eigene Ausbildung und Berufswünsche und -ziele ausgetauscht.
Angeregt durch Impulse der Teamerinnen reflektierten die Jugendlichen die gesellschaftliche Stellung und Anerkennung von Care Arbeit und erarbeiteten sich einen eigenen Standpunkt dazu. Außerdem beschäftigen sich mit dem Gedanken, im Gastland Polen bzw. Deutschland beruflich kleine Schritte zu gehen – beispielsweise mit einem Praktikum.
Fazit
Die Teilnehmenden bewerteten die Begegnung sehr positiv. Die kulturellen Herkünfte der Teilnehmenden waren sehr unterschiedlich, was die Begegnung zusätzlich bereicherte. Allen gemeinsam war das große Interesse aneinander. Sie schätzten die entstandene Atmosphäre in der Gruppe genauso wie die inhaltliche Arbeit und die gemeinsamen Ausflüge. Sie konnten sich und ihre Ideen einbringen und die Begegnung zu einem großen Teil mitgestalten. Die Teilnehmenden fühlten sich während des Projekts sichtbar wohl.
Auch die jeweiligen Gruppen festigten sich und haben nun eine gute gemeinsame Arbeitsgrundlage für die gemeinsame Zeit der weiteren Ausbildung.
- Projektzeitraum: 10.06.-13.06.2019
- Projektort: HochDrei e.V. Bilden und Begegnen in Brandenburg, Potsdam
- Partnerbildungsstätte in Polen Stiftung BEZLIK
- Schule DE: Oberstufenzentrum Gesundheit, Berlin
- Schule PL: Szkoła Podstawowa nr 6 im. Ignacego Łukasiewicza: http://sp6.czechowice-dziedzice.pl/